Freitag der 13. – dieses Datum gilt traditionell als Unglückstag. Nie war dieser Satz richtiger als am 13. November 2015. Frankreich bezwang Deutschland im Rahmen eines Freundschaftsspiels mit 2:0 in Paris, die Tore erzielten Olivier Giroud sowie André-Pierre Gignac. Für Deutschland durfte Mario Gomez von Beginn an ran. Jener vergab einige gute Möglichkeiten. Dies ist der sportliche Bericht, der künftig nie mehr interessieren wird. Das Spiel war schließlich auch der Ausgangspunkt des schlimmsten Terroranschlags in der Geschichte von Paris, bei dem an sechs unterschiedlichen Orten mindestens 120 Menschen sterben.
Drei Explosionen in der Nähe des Stadions
Es gab gleich drei Explosionen in der Nähe des Stadions. Die erste kam in der 16. Minute und muss ausgesprochen heftig gewesen sein. Das Stadion vibrierte. Kurze Zeit später folgte die zweite. Die Fans und die Spieler nahmen es kaum zur Kenntnis. Knallgeräusche sind im Stadion nichts Ungewöhnliches. Auch die dritte Detonation ging fast unter. Bundestrainer Jogi Löw ahnte an der Seitenlinie allerdings bereits schlimmes, wie er später sagte. Schließlich war das deutsche Teamhotel am Vormittag aufgrund einer Bombendrohung geräumt worden.
Dass etwas nicht stimmte, konnte man nach der ersten Halbzeit sehen: Frankreichs Staatspräsident Francois Holland wurde unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen aus dem Stadion gebracht. Das Spiel wurde dennoch fortgesetzt und es gab auch keine Meldungen in der Arena über das Geschehen in der Stadt. Dies war vermutlich richtig, um eine Massenpanik zu vermeiden. In den zweiten 45 Minuten wurde es jedoch immer ruhiger. Die Pressetribüne bekam erste Meldungen über das Geschehen in der Stadt. Angsterfüllt fragten Heimatredaktionen ihre Kollegen, ob es ihnen gutgehe. Dann hörten auch immer mehr Fans von dem, was sich in der Stadt vor sich ging. Fußball verkam zur absoluten Nebensache. Das Geschehen auf dem Feld erinnerte an Leichenspiele.
Deutsche Spieler in anonymen Fahrzeugen vom Stadion weggebracht
Das deutsche Team verharrte nach dem Abpfiff noch Stunden im Stadion und wurde anschließend in anonymen Fahrzeugen getrennt weggebracht. Man wollte nicht riskieren, den auffälligen Mannschaftsbus zu nehmen. Noch in der Nacht flog die DFB-Elf nach Hause. Toni Kroos, der nicht mit von der Partie war, twitterte, was dies für eine kranke Welt sei. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.