Die Euphorie des Neustarts ist beim FC Schalke 04 längst der Ernüchterung gewichen. Im Pokal gab es einen mühsamen 4:1-Triumph über das unterklassige Villingen. Und zum Bundesliga-Start folgte der große Dämpfer: Man verlor 0:1 gegen Eintracht Frankfurt, das vielerorts eher als Abstiegskandidat denn als ernsthafter Konkurrent von Königsblau gehandelt wird. Und das Leid der Knappen ist noch nicht beendet, fürchtet Trainer Markus Weinzierl, der die Schalke-Fans auf einen schwierigen Saisonstart einschwört. Er hat gleich eine ganze Reihe von Argumenten hierfür.
Zerfaserte Vorbereitung
Weinzierls stärkstes Argument, weshalb der Start alles andere als gut laufen könnte, ist die zerfaserte Vorbereitung von Königsblau. Europameisterschaft und Olympia hätten dafür gesorgt. Zudem habe der Klub einige späte Neuzugänge gehabt – „alles nicht gut“, so der frühere Augsburger in der „Bild“. Die Integration der letzten Verpflichtungen sei zudem das nächste Problem, die Kommunikation mit Stambouli oder Bentaleb sei „nicht einfach“, auch wenn alle Englisch könnten. „Sie sollten schnell Deutsch lernen“, wünscht sich Weinzierl.
Zudem habe es auch der Spielplan der DFL nicht gut mit Schalke gemeint, erläutert der 41-Jährige. Schon am zweiten Spieltag kommt der FC Bayern München und am sechsten geht es gegen Borussia Mönchengladbach. Das Argument dürften allerdings einige Fans nicht gelten lassen: Zwischendurch spielt man auch gegen Teams wie Köln oder Hoffenheim, die sicherlich nicht übermächtig sind.
Die versteckte Angst vor Weinzierl
Als Markus Weinzierl Trainer des FC Schalke wurde, war die Euphorie vielerorts groß. Nur so versteckt wurde eine Angst thematisiert, die inzwischen doch häufiger angesprochen wird. Der 41-Jährige ist im Vergleich ein sehr unerfahrener Trainer. Mit dem FC Augsburg hatte er eigentlich nur eine gute Saison. Erfahrungen mit Stars wie Breel Emobolo oder Benedikt Höwedes hat er noch gar nicht gesammelt. Eine fanatische Fankultur wie die der Knappen hat Weinzierl auch noch nicht erlebt. So gibt es bei vielen Anhängern von Königsblau die kleine Stimme, die flüstert, dass Weinzierl vielleicht doch der falsche Coach sein könnte – dies müssen aber die kommenden Monate zeigen.