Deutschland befindet sich nach wie vor auf der Suche nach Stabilität. Nichts deckte dies mehr auf als das Freundschaftsspiel gegen die Türkei. Am Ende stand es 3:3 – obwohl Deutschland zur Halbzeit mit 1:0 geführt und eigentlich alles andere als einen schlechten Eindruck gemacht hatte. Die zweite Hälfte war durch zahlreiche Einwechslungen geprägt, durch die vor allem die defensive Stabilität verloren ging.
Spielbericht: Ausgleich in letzter Sekunde
Deutschland trat mit einer B-Elf an. Einzig Kai Havertz stand in der Startelf als ein Akteur, der sich auch Hoffnung machen darf, beispielsweise bei der EM von Beginn an zu spielen. Kapitän war Julian Draxler. Und die Binde half augenscheinlich. Kurz vor der Halbzeit erzielte er das verdiente 1:0 für die DFB-Elf (45. Minute + 1). Doch lange sollte dieser Vorsprung nicht nach dem Seitenwechsel halten. Ozan Tufan besorgte schnell den Ausgleich (50.). Florian Neuhaus konnte die Deutschen anschließend allerdings wieder in Front bringen (58.).
Dann kamen die Wechsel. Die neue Unsicherheit nutzten die Türken in Person von Efecan Karaca zum Ausgleich (67.). Der ehemalige Freiburger Luca Waldschmidt brachte Deutschland in der Schlussphase wieder in Front (81.). In der letzten Sekunde tief in der Nachspielzeit fiel dann aber doch noch der Ausgleich. Ihn besorgte Kenan Karaman (90.+4).
Löws Befund: In der Breite reicht es noch nicht
Deutschland spielte ohne Akteure wie Timo Werner, Leroy Sané, Toni Kroos oder Sergne Gnabry. Wir haben also den zweiten und teilweise dritten Anzug von Deutschland erlebt. Der Befund: Die B-Elf passte einigermaßen. Dahinter wurde es schon schwieriger. In der Breite ist Deutschland einfach noch nicht gut genug aufgestellt. Und eigentlich bräuchten die nachrückenden Spieler wesentlich mehr Spielpraxis im DFB-Team, um sich besser aneinander zu gewöhnen.