Am Freitagabendspiel gewannen ein furioses Bayer 04 Leverkusen gegen überforderte Mainzer hochverdient mit 5:1 und revanchierte sich für die Pokalschmach gegen den 1. FC Heidenheim (1:2). Überragender Akteur unter dem Bayerkreuz war Nationalspieler Julian Brand, der an vier Treffern direkt beteiligt war – dies gelang zuletzt Bayer-Legende Stefan Kießling im Jahr 2012. Mit dem Sieg schieben sich die Leverkusener vorerst auf den fünften Tabellenplatz und blicken wieder mit Zuversicht Richtung internationale Plätze.
Es sollten nur fünf Minuten gespielt worden sein, da ging es mit dem munteren Torregen schon los. Der Brasilianer Wendel machte nach Querpass von Karim Bellarabi den Anfang und brachte seine Farben in Front. In der 9. Minute spielten dann aber auch noch die Mainzer mit, die in Person von Quaison den Ausgleich markierten. Gegen die Werkself war am Freitag aber kein Kraut gewachsen, sodass Shootingstar Kai Havertz die erneute Führung besorgte (19. Min.). Mit der erneuten Führung war dann auch endgültig der Bann gebrochen: Kurz vor und nach der Halbzeit netzte Brand selbst ein (30. Min. und 64. Min), zwischenzeitlich erhöhte nochmal Bellarabi vor dem Pausentee nach Zuspiel Brands (43. Min.).
So langsam scheint die Werkself die Änderungen unter Neu-Coach Peter Bosz zu verinnerlichen: In der Vorwoche gab es schon einen verdienten 3:1-Sieg gegen den FC Bayern München und nun wurde nahtlos in der Bundesliga weitergemacht mit dem 5:1-Erfolg. Das Ausscheiden im Pokal kann als ärgerlicher Ausrutscher abgetan werden – solange Bayern in der Liga weiter performt. Mit einem Sieg der Frankfurter könnten die Adler schon wieder an Bayer vorbeiziehen. Die Eintracht muss an diesem Wochenende gegen RB Leipzig spielen, die vier Punkte (37 Punkte) vor Leverkusen (33 Punkte) liegen. Für die Werkself wäre eine Punkteteilung die beste Lösung, um in der kommenden Woche den Druck zu erhöhen. Am kommenden 22. Spieltag hat Bayer 04 eine Pflichtaufgabe vor der Brust. Zuhause empfängt die Werkself den krassen Außenseiter aus Düsseldorf. Blickt Coach Bosz der Partie selbstbewusst entgegen? Ja! Ist er auch mit der Leistung vom Freitag zufrieden? Nein: Denn wenn es nach dem niederländischen Taktiker geht, hätten seine Männer „mindestens vier Tore mehr schießen“ müssen. Düsseldorf darf sich wohl auf einiges gefasst machen.