Nach seinem unrühmlichen Abschied beim FC Bayern München tritt Rafinha noch einmal gegen Ex-Trainer Niko Kovac nach. Im Sommer ist der Brasilianer ablösefrei in seine Heimat zu Flamengo gewechselt. Von seinem ehemaligen Trainer fühlt er sich nicht fair behandelt.
„Niko Kovac wünsche ich alles Gute, er ist noch ein junger Trainer. Aber zwischen uns beiden hat es einfach nicht funktioniert“, erklärt der Außenverteidiger. Unter dem Kroaten kam Rafinha nur zu wenigen Einsätzen. „Es gab einmal eine Phase, da habe ich mehr Spiele gemacht. Aber danach hat der Trainer einfach nicht mehr auf mich setzen wollen. Ich konnte das nicht nachvollziehen“, zeigt sich 33 Jahre alte Brasilianer enttäuscht.
So habe Rafinha schon vor der Saison das Gespräch mit seinem Coach gesucht und ihn nach einer ehrlichen Einschätzung zu seinen Einsatzchancen befragt. Dort habe Kovac ihm wohl eine wichtige Rolle zugesichert. „Es kam aber anders. Ich hatte etwas anderes verstanden“, erklärt Rafinha. Schon im Februar hatte sich der temperamentvolle Außenverteidiger in aller Öffentlichkeit über seinen Trainer beschwert.
„Negativer Höhepunkt“ beim letzten Spiel
Bei seinem letzten Spiel in der Allianz Arena erlebte Rafinha für sich seinen „negativen Höhepunkt“. Gegen Eintracht Frankfurt kam Rafinha nicht zum Einsatz, obwohl sich Leon Goretzka verletzte und er Joshua Kimmich für ihn ins Mittelfeld hätte ziehen und Rafinha für hinten rechts bringen können. Kovac entschied sich anders und wechselte Renato Sanches ein. „Kovac wusste ganz genau, was mir dieser Einsatz bedeutet hätte. Ich war wirklich sehr traurig. Außerdem habe ich in den beiden letzten Spielen gegen Frankfurt getroffen. Ich glaube, er hätte mich bringen sollen. Für Bayern habe ich zehn Finals gespielt, ich kann mit Druck umgehen. Der Coach hat mir einfach mein Abschiedsspiel weggenommen“, sagt Rafinha. „Gerne hätte ich noch einmal vor unseren Fans gespielt. Er hätte mir einfach vertrauen können, aber das hat er leider nicht getan.“
Auch zur allgemeinen Situation in der letzten Saison hat Rafinha eine Meinung: „Zwischen Trainer und Mannschaft fehlte irgendetwas.“ So einen Zustand hätte er zuvor noch nie beim deutschen Rekordmeister erlebt und dennoch gibt es versöhnliche Worte von Rafinha: „Ich hoffe natürlich, dass bei Niko alles gut läuft, er kann Dinge verbessern und lernt.“